Bäredräck 2023 für Christine Wyss
Seit 20 Jahren organisiert Christine Wyss mit ihrem Team das beliebte Festival Buskers Bern. Die Bevölkerung goutiert den Mix aus Musik, Tanz, Theater und Akrobatik: 2023 haben 67’000 Besuchende in der Berner Altstadt Kultur genossen. Die Jury des Bärentrust würdigt ihr Engagement für die Berner Kulturszene mit dem Bäredräck.
Die Jury des Bärentrusts verleiht Christine Wyss den 38. Bäredräck. Mit der Organisation des renommierten und beliebten Sommerfestivals in der unteren Altstadt von Bern setzt sie mit ihrem Team Akzente, die eine grosse Wirkung über die Stadt, den Kanton und die Schweizer Grenze hinaus haben. Seit zwei Jahrzehnten legt sie einen unermüdlichen Einsatz an den Tag, wovon die Kulturszene, Künstlerinnen, Gastrounternehmer, die Bevölkerung und insbesondere die Stadt und Region Bern sowie die lokale Wirtschaft profitieren.
Von den Anfangszeiten …
Wer ein derart grosses und avantgardistisches Projekt wie Buskers Bern über eine so lange Zeit plant und umsetzt, muss viele Bälle gleichzeitig in der Luft halten können und eine dicke Haut haben. Christine Wyss als Co-Initiantin mit ihrer Schwester Lisette Wyss von Buskers Bern ging schon damals neue Wege und musste viele Widerstände überwinden. Sie hat sich dabei nie gescheut, auch unbequeme Fragen zu stellen und kritische Anmerkungen zu machen. Als Festivalleiterin eines Openair-Festivals dieser Dimension ist sie auch noch heute die grosse Ausnahme. Festivals scheinen auch im Jahrhundert der Chancengleichheit und des Empowerments von Frauen weitgehend eine Männerdomäne geblieben zu sein. Sie hat sich über zwei Jahrzehnte erfolgreich behauptet und bildet heute mit Julia Wietlisbach und Stefan Jampen ein schlagkräftiges Trio in der Festivalzentrale. Das Engagement von Christine Wyss und ihrem Team für das Buskers-Festival ist beeindruckend und verdient die Anerkennung der Jury des Bärentrust.
… bis zur Gegenwart
Buskers Bern (englisch: Strassenkünstler) findet jährlich Mitte August inmitten des UNESCO Weltkulturerbes in der unteren Altstadt von Bern statt. Das Festival traf 2004 offenbar den Nerv der Zeit. Es hat sich überraschend schnell etabliert und ist aus der Berner Kulturszene nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile ist es das grösste Buskers-Festival der Schweiz und gehört zu den renommiertesten der Welt. Rund 150 professionelle Künstlerinnen und Künstler aus über 20 Nationen zeigen an drei Abenden ihre Darbietungen und ziehen dabei jeweils Zehntausende von Besuchenden in ihren Bann. Diese Zahl stieg seit den Anfangsjahren laufend an: Beim Start waren 25’000 Personen vor Ort, heute sind es rund dreimal so viele, die in den Berner Gassen die Acts von Musikerinnen, Tänzern und Akrobatinnen geniessen. Diese präsentieren von mitreissender Musik über atemberaubende Tanzshows bis hin zu beeindruckenden Jonglierkünsten eine vielfältige kulturelle Palette für ein breites Zielpublikum von nah und fern. Das Budget der diesjährigen Veranstaltung betrug knapp eine Million Franken, das durch Spenden, Unterstützungsbeiträge sowie dem Verkauf von Festival-Bändeli und mit der Gastronomie finanziert wird. Der Eigenfinanzierungsgrad des Vereins liegt bei jeweils rund 95%. Buskers Bern ist heute ein wichtiger Pfeiler im kulturellen Kalender der Stadt Bern, wird international vermarktet und geniesst hohe Anerkennung.
Würdige Preisträgerin des diesjährigen Bäredräck
Christine Wyss erfüllt die Anforderungen des Bärentrusts für den Bäredräck perfekt. Er geht jeweils an eine Persönlichkeit mit aussergewöhnlichen Leistungen aus dem kulturellen und gesellschaftlichen Leben der Stadt Bern. Die Vorgabe für die Verleihung des Bäredräck kann auf eine Kurzformel gebracht werden: Der Stadt Bern soll mit grossem Engagement das Gefühl von Lebendigkeit, Humor und Farbe vermittelt werden. Die Geehrte erfüllt diese Vorgaben ohne Wenn und Aber zu hundert Prozent. Die Jury gratuliert Christine Wyss und verneigt sich vor ihrem grossartigen und langjährigen Schaffen.